Tourinfos
Tour: Klettern
Gipfel: Gerstelflue 841m
Datum der Tour: 06. Februar 2020
Schwierigkeit: T6 / IV
Wegpunkte:
Aufstieg:
Abstieg:
Teilnehmer: Dominik, Olli
Bericht
Sonniges Winterwetter kombiniert mit den Resten des Schneefalls vom Wochenbeginn: Perfekte Bedingungen für die Vorbereitung der Alpinsaison 2020!
Wir steigen bei der Burgruine Waldenburg auf den Grat und binden uns ins Seil ein. Ein 40er mit Seilverkürzung auf ca 10m passt hier perfekt, um das Gratkraxeln am laufenden Seil zu trainieren. Das eine oder andere Tannli darf als Zwischensicherung dienen. Einfachere Abschnitte gehen wir am kurzen Seil (Je nach Gusto und Wegwahl irgendwo zwischen T4 und T6).
Der erste grosse Aufsschwung ist das Spitzenflüeli, ein am Westgrat brüchiger Geselle. Mit dem Restschnee und den wenigen, altehrwürdigen Sicherungen ergibt das ein anregendes, alpines Ambiente (III-IV?). Wegen Steinschlaggefahr unbedingt Helm anziehen! Auf der Ostseite könnte man ca 25m abseilen oder, wie wir, über ein Band nordseitig wieder absteigen.
Der Geissenrücken bietet ein paar schöne Hangel- und Reiterpassagen. Die letzten 2-3 extrem scharfen Meter ohne Sicherungsmöglichkeit trauen wir uns im Abstieg nicht zu und steigen südlich mit Hilfe der dort stehenden Föhre aus. Müsste man mal von der anderen Richtung her probieren. Vielleicht hat's ein paar versteckte Griffe, welche die Situation entschärfen.
Den schönen Torbogen der Tüfelschuchi (III) überklettern wir. Die teils vereisten Felsen würzen die Begehung. Interessant auch der einzige "Bohrhaken", welchen ich zuerst mit einem alten Konservendosen-Deckel verwechselte...
Nach dem ersten Aufschwung zur Gerstelflue steigen wir beim Bohrhakenwändli südlich ab um zum Einstieg der Drachenloch-Route in der imposanten Südwand zu gelangen. Jene führt in einem breiten Riss in einer einzigen SL (ohne Zwischenstand!) in knapp 40m zum grossen Felstor unterhalb der Gerstelflue (IV, gut abgesichert, erstaunlich solide). |
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Die Route "Drachenloch rechts" ist mit 11 Klebehaken ausgerüstet. Im Drachenloch angekommen findet man einen guten Kettenstand und einen Geocache. Von dort gehts auf der Nordseite nach Osten an ein paar Bohrhaken neueren Datums in der Nähe des Sprungtännlis zurück auf den Grat (III, stellenweise vereist). |
Danach folgt noch eine kurze, schöne Platte (IV) und ein paar Kraxelaufschwünge und dann ist der Spass auch schon wieder vorbei.
Hinweis:
Wir waren zu trainingszwecken mit den stabilen Hochtourenschuhen und unnötig bepackten Rucksäcken unterwegs. Bei entsprechend guten Kletterfähigkeiten und ggfs angepasster Routenführung lässt sich die Tour auch problemlos mit leichter Minimalausrüstung durchführen. Lediglich der Durchstieg durchs Drachenloch verlangt ein 40m Seil (ggfs 2 Halbseile für den Rückzug) und 11 Expressen falls man alle Haken clippen möchte.