Tourinfos
Tour: Hochtour
Gipfel: Sirwoltehorn 2847m, Böshorn/Rauthorn 3269m
Datum der Tour: 11. September 2022
Schwierigkeit: T5+ / II+
Wegpunkte: Sirwoltusee - Sirwoltupass - Sirwoltuhorn - Böshorn
Teilnehmer: Dominik, Olli
Bericht
Eine weitere Tour auf einen prächtigen Gipfel, welchen wir bei einem der regelmässigen Besuche im Simplongebiet entdeckten: Das Böshorn/Rauthorn mit seinen 3269m liegt dunkel und drohend vor der oft gleissend verschneiten Nordwand des Fletschhorns. Das und der abschreckende Name lockten uns umso mehr zu einer Besteigung. Um der Tour die nötige Würze und Abenteuer zu geben beschlossen wir, bei den Sirwoltu-Seen zu biwakieren und am Vortag noch etwas Simplon-Luft zu schnuppern. Leider muss man das wörtlich nehmen, da es zwar sonnig aber weststürmig war und unser Besuch auf dem Wyssebodehorn 2623m fühlte sich wie Patagonien an. An einen gemütlichen Aufenthalt vor den Zelten zum Kochen und Abendessen war nicht zu denken und so zwängten wir uns bei mir ins Zelt und nach kurzem Mahl war auch schon unfreiwillig Zeit fürs Bett.
Am nächsten Morgen windete es immer noch, aber da muss man durch solange die Sonne scheint und der Berg lockt. Flugs die Zelte abgebaut und das Material hinter einem der zahllosen Felsblöcke versteckt und schon ging es auf dem Wanderweg zum Sirwoltusattel und ab dort auf Wegspuren zum Sirwoltuhorn und dem dazugehörigen auf dem Grat thronenden Felsgebilde namens "Simpeler Weizstadel". In blockigem Gelände geht es recht gutmütig, den erstaunlich zahlreichen Steinmännchen folgend zum Westgrat des Börshorns, auf welchem sich fakultativ spassig turnen lässt. Weniger spielerische Naturen bevorzugen das einfache Blockgelände nördlich davon. Irgendwann wird der Grat jedoch zwingend und es folgt ein kurzer, ausgesetzter Aufschwung von ein paar Metern. Dieser Abschnitt ist auch der Grund, wieso die Mitnahme eines Seils (primär für den Abstieg) empfohlen wird. Kurze Zeit später ist der Spass schon wieder vorbei und wir betraten den Gipfel des Böshorn/Rauthorn 3269m.
Der ursprünglich geplante Abstieg über die Aufstiegsroute erschien uns etwas zu langweilig und unsere Lust auf weitere Einblicke in neue Geländekammern war gross. Wir stiegen also in den Sattel südlich des Gipfels ab (T4) und von dort über die endlose Geröllflanke im Westen zum Ausläufer des Gamsagletschers (T4). Dieser Abstieg ist ziemlich freudlos aber immerhin kommt man an Orte, an welchen sich während der Sommersaison vermutlich nie jemand aufhält. Sogar einen schönen Rauchquarz fand ich im Schutt. Aufgrund des Felsbands bei Pt 2783 stiegen wir bis zu dem kleinen Schmelzwassersee ab und auf der Moräne bis zur 2600er Höhenlinie. Dieser folgend zogen wir in Richtung Sirwoltuhorn über grosse Schuttflächen und später Grasflanken um den unmarkierten Alternativweg zum Sirwoltuhorn zu erreichen. Bei den Sirwoltu-Seen angekommen packten wir unser Biwakmaterial ein und stiegen zur Chluismatte ab, wo wir uns noch eine kurze Rast gönnten, bevor uns das Postauto zurück an den Bahnhof Brig brachte.