2012-09-16 Adlerhorn 3988m und Strahlhorn 4190m

Tourinfos

Tour: Hochtour
Gipfel: Adlerhorn 3988m, Strahlhorn 4190m
Datum der Tour: 16. September 2012
Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte: 
Aufstieg: 1800m
Abstieg: 1900m
Teilnehmer: Dominik, SAC-Gruppe

Bericht

Zum Herbst hin wollte ich nochmals eine ordentliche Hochtour angehen und da traf es sich gut, dass die Tour "Adlerhorn und Strahlhorn" war vom SAC Basel ausgeschrieben worden war. Dazu ich musste mit Erstaunen felsstellen, dass das Adlerhorn tatsächlich noch keinen einzigen Tourenbericht aufwies. Also gab es kein Halten mehr und die Vorfreude auf den 16. September wuchs.

Die Übernachtung fand im tollen Berggasthaus Flue statt, wo man gut bewirtet wird und selbst im Massenschlag bequeme Betten vorfindet. Nix da mit spartanischem Hüttenleben! Um mich etwas besser zu akklimatisieren, wanderte ich mit meinem Seilpartner Olivier auf die Pfulwe.

Aufbruch war am Sonntag Morgen um 04:30. Wir folgten zuerst der Moräne bis zum dem Ort wo ein gewaltiger Felssturz jene komplett durchschlagen hat. Dort ging es im etwas lockeren Gestein gut runter auf den aperen Findelgletscher. Es gibt zwar einige Spaltenzonen welche aber mit etwas Umsicht gut überquert werden können.

Das Felsband zwischen Adler- und Findelgletscher überquert man etwas rechts vom Bach haltend zuerst von rechts nach links an einem markanten schwarzen Steinblock vorbei durch den Schutt und dann über Schliffplatten, dann kurz dem Bach entlang und dann auf einer Geländerippe hoch zum Fuss des Adlergletschers. Jener war ab dem mittleren Bereich eingeschneit und somit war Seilpflicht angesagt. Die ursprüngliche Idee, den Grat komplett zu begehen (ab ca. Pt 3536) war wegen Blankeis schon am Einstieg und dem daraus resultierenden Zeitaufwand der Sicherung von gesamt 4 Seilschaften mit Eisschrauben nicht machbar. Daher querten wir links in das Gletscherbecken unterhalb der Eisabbrüche und dann wieder nach rechts oberhalb der Abbrüche auf einem Schneeband auf den Grat. Jener ist zuerst mässig steil und kann im Zick-Zack begangen werden, gegen den Gipfel hin steilt er dann bis 55° auf und erfordert längere Zeit die Frontalzackentechnik. Bei Blankeis würde ich das nicht mehr nur mit einem einzelnen Pickel machen wollen!

Vom Gipfel dann ein kurzer Abstieg in Fels und Eis mit Abklettern ca. 3-4m rechts von einen kleinen Gendarm und dann auf dem breiten Firngrat zum Vorgipfel (Pt 4128) des Strahlhorns. Der Hauptgipfel wird von dort recht einfach zuerst in fast gerader Linie zum und dann noch ca. 20m auf dem Grat erreicht.

Der Abstieg folgt der Normalroute bis zum Adlerpass, welchen wir in gut aufgeweichtem Firn problemlos absteigen konnten. Der Rest des Weges über den Adlergletscher war vom Überqueren diversester eingeschneiter Spalten geprägt und wohl jeder hatte mindestens einmal seinen Fuss im Nichts hängen. Danach wieder über die Felsstufe runter auf den Findelgletscher. Die grosse Spaltenzone bei Höhenlinie 2660 umgingen wir orographisch ganz links und den Gletscher selbst verliessen wir etwa in der Mitte. Dort geht es kurz durch sumpfiges Gelände und dann über Schutt zu der Staumauer bei Pt 2483 und weiter zu Pt 2314 von wo man via Grünsee auf gutem Wanderweg zur Station Sunnegga 2288m kommt.

Fazit:
Eine landschaftlich ganz tolle Tour mit etwas Kribbeln im Bauch dank der steilen Firnpassagen. Wir hatten sehr gute Verhältnisse und bei Blankeis passt die Bewertung ZS nicht mehr!

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