2011-08-05 Dom 4545m über Festigrat

Tourinfos

Tour: Hochtour
Gipfel: Dom 4545m
Datum der Tour: 05. August 2011
Schwierigkeit: WS+ / II
Wegpunkte: 
Aufstieg: 3100m
Abstieg: 3100m
Teilnehmer: Dominik, Olli, Marc

Bericht

Der Dom ist einer jener Ziele, die jeder Alpinist wohl in seinem Leben erreichen möchte. Der höchste komplett in der Schweiz gelegene Berg und zusätzlich ehrlich und hart zu verdienen: Es gibt keine Bahn, keine Abkürzung, nix! Nur 3100 Höhenmeter von Randa hoch zum Gipfel.

Die Alpendudes (Dominik, Marc und Olli) wollten also da hoch und trotz nur halbwegs guter Wetterprognosen stiegen wir am Freitag Morgen in Basel in den Zug und fuhren nach Randa. Der Hüttenweg führt abwechslungsreich durch verschiedene Vegetationszonen und einen leichten Klettersteig hoch auf 2940m. Das schlechte Wetter glänzte durch Abwesenheit und wir konnten unser Bierli sogar auf der Terrasse zu uns nehmen, bis uns dann der aufkommende Wind in die Hütte vertrieb.

Am Samstag hiess es Tagwache um 02:00 und um 03:00 waren wir bei leichtem Nebel schon unterweg auf der Gletschermoräne am Festigletscher. Die erste Stunde besteht aus Kraxeln über Felsen und später auch über mit Steinen bedecktes Eis. Bei dem Felsriegel auf ca. 3400m Höhe kamen wir "richtig" auf den Gletscher und zogen unsere Steigeisen an und seilten uns ein. Die eine oder andere Spalte ist nämlich schon in diesem Bereich nicht zu unterschätzen! Das Festijoch ist etwas schuttig aber liess sich am kurzen Seil gut erklettern. Die ehemals vorhandenen Fixseile sind alle abmontiert und werden gemäss Aussage der Hüttencrew auch nicht mehr montiert werden.

Danach kam der spannendste Teil der Tour: Der laaaaaange Aufstieg über den Festigrat. Meistens konnten wir im Firn gehen, welcher grossteils auch recht hart war, die eine oder andere Stelle erforderte den wühlenden Allrad-Antrieb. Einen kurzer Aufschwung musste mixed geklettert werden, was besonders viel Freude bereitete da endlich mal der Pickel so richtig schön eingesetzt werden konnte! Im obersten Teil des Grats hinter dem Vorgipfel trifft man auf die Normalroute und von dort waren es noch ein paar anstrengende Höhenmeter im etwas aufgeweichten Firn bei stürmischem Wind (der uns teilweise fast umblies) und leider einer Wolke. Tatsache war, dass wir auf dem Gipfel leider nichts von der viel gerühmten Aussicht zu sehen bekamen.

Der Abstieg erfolgte über die Normalroute unter den Seracs durch (husch! husch!) und nach einer kurzen Gegensteigung und überspringen des Bergschrunds standen wir schon wieder auf dem Festijoch. Irgendwie war mir nicht so wohl das Festijoch abklettern zu müssen und so nutzten wir die vorhandene Abseilstelle. Mit unserem 60m Seil kamen wir bis fast ganz unten auf den Gletscher und mussten nur noch ein paar wenige Meter abklettern. Danach über den Gletscher und beeindruckende Spaltenbrücken zurück Richtung Domhütte. Der Abstieg durch das Blockgelände verlangte nochmals etwas Aufmerksamkeit und dann folgten wir dem grossen Steinmann welcher uns den Weg zur Hütte wies. Dort angekommen gab es ein wohlverdientes Bier und danach den noch wohlverdienteren Schlaf bis zum Abendessen. Den Rest des Abends vertrieben wir uns mit "Eile mit Weile" und vergorenem Traubensaft.

Sonntag Morgen war dann das angekündigte schlechte Wetter endgültig angekommen und der Abstieg wurde etwas feucht aber erstaunlicherweise waren die Felsen im Bereich des Klettersteigs weniger rutschig als befürchtet.

Es war eine sehr schöne Tour welche sich durch viel Glück auszeichnete: Wetter besser als befürchtet, die Hütte fast leer (eben wegen des Wetters) und der Gipfelerfolg. Das Essen auf der Domhütte ist sehr gut aber leider sind die Portionen nicht gerade besonders gross. Der Hungrige packt sich seine Extraportion in den Rucksack.

Main Menu